Faszinierende Zeitreise der Sektion BMF
Wohin in Wien, um an ein und demselben Ort prähistorischen Göttinnen die Ehre zu erweisen, hochkarätige kaiserliche Liebesgaben zu bestaunen und einen – vielleicht lebensechten, jedenfalls aber beeindruckenden, manchmal ohrenbetäubenden – Eindruck von längst ausgestorbenen Riesentieren zu bekommen?
Im Juni 2018 besuchte die Sektion BMF dazu das Naturhistorische Museum . Besondere „Highlights“ unserer Führung waren die – überraschend kleine – Venus von Willendorf (Alter ca. 29.500 Jahre) samt einigen Fragmenten von etwas jüngeren Schwestern, der Figur vom Galgenberg und der Venus von Kostenki. In der Mineralogischen Abteilung bewunderten wir insbesondere einen Blumenstrauß aus Edelsteinen, den Maria Theresia ihrem Gatten Franz Stephan Mitte des 18. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht haben soll. Der Strauß besteht aus über 2100 Diamanten und 761 anderen Edel- und Schmucksteinen, die zu 61 Blumen und zwölf unterschiedlichen Tierarten zusammengesetzt sind. Die Blätter bestehen aus ursprünglich grüner Seide, die mittlerweile stark verblasst ist. Im Sauriersaal befinden sich beispielsweise Skelettrekonstruktionen großer Dinosaurier, z.B. von einem Allosaurus oder ein Lebendmodell eines Deinonychus in Originalgröße; Video- und Computeranimationen versetzten uns – auch akustisch – in die Zeit, zu der diese Tiere noch gelebt haben. Dazu wird der Asteroideneinschlag visualisiert, der letztlich zum abrupten Ende der Dinosaurier führte. Neben der Besichtigung zahlreicher anderer sehenswerter Exponate erhielten wir auch interessante Detailinformationen zur Architektur und Baugeschichte des Museumsgebäudes selbst. Dieses wurde von Kaiser Franz Joseph in Auftrag gegeben. Die Architekten waren Karl Hasenauer und Gottfried Semper.
Hungrig und durstig von einer so weiten, anstrengenden Reise zurück in die Geschichte unserer Erde ließen wir den Abend im benachbarten Museumsquartier gemütlich ausklingen.